Wenn man sich längere Zeit mit Menschen unterhält, die einem noch eher unbekannt sind, dann kommt man häufig  zu der Frage: Und was machen Sie beruflich?

Meine Antwort: Ich bin Tierhomöopathin.

Und dann kommen die unterschiedlichsten Reaktionen:

  • sehr häufig kommt ein “Oh, wie interessant, darf ich mal etwas fragen?..”

Aber mindestens genau so häufig:

  • ein mildes Lächeln und ein “Aha”
  • ein erstauntes “Oh”
  • ein verlegenes Schweigen

Die schönste Reaktion bekam ich allerdings, als ich meinen Mann während meiner Ausbildung zu einer Kundenfeier begleitete. Ein Kollege meines Gatten kam auf mich zu und sagte:” Hör mal, ich habe gehört, dass Du diese Ausbildung zur Homöopathin machst. Sag mal, wie kannst Du, als Frau eines analytisch denkenden Mannes, einen solchen Unfug lernen?”.

Meine Reaktion war ein herzhaftes Lachen. In diesem Satz steckte so viel Abfälligkeit, dass ich mir jede Antwort ersparte.

Aber ich werde auch häufig höflicher darauf hingewiesen, dass man das, was ich mache, für “Humbug” hält.

Und ich reagiere nie darauf.

Denn: Es ist nicht mein Job andere Menschen zu bekehren. Wenn mir Jemand interessierte Fragen stellt, dann gehe ich gerne auf diese ein. Wenn mir aber Jemand zu verstehen gibt, dass ich nun die Chance habe ihn von der Homöopathie zu überzeugen – frei nach dem Motto: “Ab jetzt haben Sie 10 min Zeit….”, dann reagiere ich nicht darauf.

Denn ich bin keine Bekehrerin.

Und nein: Tatsächlich kann ich nicht naturwissenschaftlich erläutern, warum die Homöopathie wirkt. Und mit naturwissenschaftlich meine ich, dass ich es nicht nach dem heutigen Stand unserer gesellschaftlich anerkannten Naturwissenschaften kann. Sollte es Jemand können, so würde ich mich freuen, wenn er es sofort tut.

Ich habe auch keine Lust auf Studien einzugehen, die meiner Meinung nach belegen, dass die Homöopathie heilen kann. Denn ich kenne inzwischen fast alle Argumente gegen diese Studien:

  • Die Mittel wirken, weil die Menschen glauben wollen.
  • Die Mittel wirken auch bei Tieren, weil ihre Besitzer daran glauben und sich daher die Heilung einbilden.
  • Bei so viel Aufmerksamkeit (gemeint sind die ausführlichen Anamnesen), fühlt sich jeder Patient gleich wohler. Auch ein Tier…
  • purer Zufall….

Da könnte ich nun mit den Schultern zucken und sagen: Wer heilt, hat recht.

Und allein wenn man diesen Satz einmal googelt, dann stösst man direkt auf sehr viele Streitschriften,  Streitgespräche oder gar Angriffe auf die Naturheilkunde im Allgemeinen.

Und ich habe so gar keine Lust auf diese Gespräche. Denn: Ich werde die Meinung der Menschen nicht ändern. Und es ist nicht meine Aufgabe.

Ich bin Tierhomöopathin. Und das bin ich sehr gerne.